Kampagne aus Niedersachsen

„Klappe, die Letzte“ über das Apothekensterben

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Berlin -

Etwas mehr als 17.200 Apotheken sichern die Patientenversorgung hierzulande. Aber auch die verbliebenen Apotheken kämpfen vielerorts ums Überleben. Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) macht darauf nun in einem Kurzfilm aufmerksam. „Klappe, die Letzte“ soll das Problem auf dramatische Weise verdeutlichen. „Apothekensterben stoppen. Notdienste retten“, lautet der Appell.

Honorarkürzungen, Kostensteigerungen & Co. zwingen immer mehr Inhaber:innen zum Aufgeben. Auch Nacht- und Notdienste geraten dadurch zunehmend in Gefahr. Wie unverzichtbar diese jedoch sind, will der LAV zeigen und hat dafür einen Kurzfilm veröffentlicht, der für die Apothekenrettung wirbt.

Das Kind fiebert, die Mutter fährt nachts zur Apotheke, um Fiebersaft zu holen, so die Handlung. Doch bevor ihr der Apotheker das Präparat über die Notdienstklappe aushändigen kann, droht diese, sich zu schließen. Passend dazu lautet der Appell: „Bevor sich die Klappe schließt: Apothekensterben stoppen. Notdienste retten.“ Gedreht wurde in der Flora-Apotheke in Haste (Niedersachsen) mit einem echten Inhaber: Apotheker Matthias Götzlaff spielt im kurzen Clip den Retter in der Not. Gerade rechtzeitig, bevor sich die Notdienstklappe schließt, kann er wieder zur Ausgabe zurückhasten.

Apotheken sollen mit dem Kurzfilm für ihre Stärkung werben Das Ziel: Möglichst viele Apotheken sollen den Film auch auf ihrer Webseite sowie in den sozialen Medien verbreiten und damit für die Apothekenrettung werben. Nur gemeinsam könne man auf die negativen Folgen des Apothekensterbens und zugleich die Wichtigkeit des Nacht- und Notdienstes aufmerksam machen, betont Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV.

Schon jetzt müssten Patient:innen im Bundesland in Notfällen teils weite Wege zur nächsten Apotheke auf sich nehmen. „Wir fordern deshalb die Politik auf, den rasanten Apothekenrückgang aufzuhalten und die Apotheken finanziell zu stärken“, so Groeneveld weiter. Konkret soll in das Apothekensystem investiert werden, damit Patient:innen auch weiterhin rund um die Uhr versorgt werden können.

„Das Gesundheitssystem ist chronisch unterfinanziert, besonders der Bereich der Apotheken. Das Apothekenhonorar ist faktisch durch Honorarkürzungen von der Politik auf dem Stand von 2004“, kritisiert Groeneveld. Dabei seien es die Apotheken, die durch die geleisteten Nacht- und Notdienste Arztpraxen und Krankenhäuser entlasten würden. Letztere würden deutlich mehr in Anspruch genommen, wenn die ständige Dienstbereitschaft der Apotheken entfällt. Zugleich kämen auf Patient:innen in Notfällen längere Wartezeiten zu, bis sie versorgt werden.

Der Film steht auf der Webseite sowie dem Youtube-Kanal und den sozialen Kanälen des LAV zur Verfügung.

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