Arzneimittelausgaben

KKH: Preise ziehen wieder an APOTHEKE ADHOC, 03.04.2012 11:03 Uhr

Berlin - 

Das Gerangel um die Milliardenüberschüsse in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist etwas ruhiger geworden. Weil aber die Länder bei der AMG-Novelle den Herstellern entgegen kommen wollen, trommeln die Kassen erneut: Nach dem GKV-Spitzenverband warnt auch die KKH-Allianz vor einer Trendwende bei den Arzneimittelausgaben. Laut KKH-Chef Ingo Kailuweit ziehen die Preise wieder an: nach Abzug gesetzlicher Rabatte in den ersten beiden Monaten um 8,4 Prozent je Versichertem im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.

„Hauptkostentreiber ist ein erhöhter Durchschnittspreis für Arzneimittel, der durch eine zunehmende Verordnung teurer, in der Regel patentgeschützter Arzneimittel verursacht wird“, so Kailuweit. „Umso wichtiger ist es, den im vergangenen Jahr vom Gesetzgeber eingeschlagenen Sparkurs auch in Zukunft fortzusetzen und Rabattregelungen weiterhin so auszugestalten, dass nicht erneute Kostenexplosionen im Arzneimittelbereich drohen.“

Nach Berechungen der KKH-Allianz würden gesetzliche Krankenkassen mit rund 1,4 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich belastet, wenn die Regelungen zu gesetzlichen Herstellerrabatten und Arzneimittelpreisen wegfielen.

Als weitere Maßnahme zur Begrenzung der Preisanstiege spricht sich die KKH-Allianz dafür aus, die gesetzlichen Vorschriften zur Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln auch auf sich bereits im Markt befindliche Arzneimittel auszuweiten: „Im Interesse der Versicherten muss es darum gehen, vernünftige Preise für Arzneimittel langfristig zu sichern“, so Kailuweit.