Der Vorstandsvorsitzende der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) Ingo Kailuweit hat sich angesichts gestiegener Arzneimittelausgaben für eine stärkere Regulation der Preise ausgesprochen: „Die Politik könnte die Kostenentwicklung bremsen, indem sie die Festbetragsregelungen ausweitet und insbesondere die Festsetzung der Preisobergrenze für patentgeschützte Originalpräparate zum Zeitpunkt des Markteintrittes in die gesetzliche Krankenversicherung forciert.“ Zudem sollte laut Kailuweit der Hersteller-Rabatt für Nicht-Festbetragsarzneimittel von aktuell sechs Prozent auf zehn Prozent wie für Generika angepasst werden.
Wie die KKH mitteilte, sind die Ausgaben der Kasse für Arzneimittel im ersten Halbjahr 2008 um 6,7 Prozent je Mitglied im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt knapp 320 Millionen Euro gestiegen. Laut Kailuweit beruht diese Steigerung auf einer höheren NAzahl ausgestellter Rezepte undsteigenden Arzneimittelpreisen. Allein für die Indikationsgruppe der Immun- und Krebstherapeutika habe die KKH im ersten Halbjahr 2008 über 7,3 Millionen Euro mehr aufbringen müssen als im ersten Halbjahr 2007.
Für das Jahr 2008 insgesamt rechnet die KKH mit einer Ausgabensteigerung für Arzneimittel von rund acht Prozent. Das seien hochgerechnet auf die gesamte gesetzliche Krankenversicherung rund zwei Milliarden Euro, die die Kassen in diesem Jahr zusätzlich aufwenden müssten, so Kailuweit.
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