Besuch bei Noweda

Kippels: Arzneimittelversorgung muss krisenfest werden

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Berlin -

Apotheken sind für die Gesundheitsversorgung vor Ort unverzichtbar – gerade mit Blick auf den Ärztemangel und eine alternde Gesellschaft. Obwohl sie immer mehr Aufgaben übernehmen, etwa in der Vorsorge und bei Impfungen, sind die Honorare seit rund 20 Jahren nicht nennenswert gestiegen. Viele Apotheken kämpfen deshalb ums Überleben. Um sich ein Bild der Situation zu machen, besuchten Dr. Georg Kippels sowie die NRW-Landtagsabgeordneten Angela Erwin und Thomas Okos (alle CDU) die Noweda in Frechen. Dabei ging es unter anderem um Digitalisierung, Bürokratieabbau und die ungleiche Behandlung gegenüber EU-Arzneimittelversendern.

Kippels ist sich der Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken und des pharmazeutischen Großhandels bewusst. „Beide arbeiten für eine sichere, schnelle und wohnortnahe Arzneimittelversorgung“, so der Politiker. „Ihre Leistungen müssen geschützt und krisenfest gemacht werden, damit akut und chronisch erkrankte Menschen auch zukünftig rund um die Uhr ihr Arzneimittel inklusive persönlicher pharmazeutischer Beratung erhalten können“, fordert er.

Die Apotheken spielten eine herausragende Rolle in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Damit dies auch weiterhin möglich sei, müsse für eine ausreichende Finanzierung gesorgt werden.

„Mit den Babyboomern steigt der Bedarf nach einer zuverlässigen Versorgung mit Medikamenten. Die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheke mit ihrer Beratungskompetenz wird entsprechend zunehmen“, ergänzte Erwin.

Dies sieht auch Dr. Joachim Reinken, Kommunikations- und Politikchef der Noweda, so: „Die lokalen Apotheken leisten herausragende Arbeit. Und sie werden auch zukünftig eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung sein. Das muss sich finanziell widerspiegeln.“ Um die Vor-Ort-Apotheken zu unterstützen, seien außerdem Bürokratieabbau sowie stärkere Maßnahmen gegen Lieferengpässe nötig.

Kritik am Versandhandel

Neben der Finanzierung wurde auch die Ungleichbehandlung von Großhandel und Apotheken gegenüber dem Versandhandel thematisiert. „Während die Noweda und die Apotheken strengste Auflagen für Lagerung und Transport von Arzneimitteln einhalten müssen, wird der EU-Versandhandel null kontrolliert“, kritisierte Niederlassungsleiter Ingo Arlinghaus.

Industrielle Versender könnten ihre Pakete einfach per Paketdienst verschicken. Auch im Hochsommer, wenn im Laderaum mitunter 60 Grad Celsius herrschen, obwohl die Stabilität vieler Medikamente bereits oberhalb der Raumtemperatur gefährdet ist. „Das ärgert mich maßlos.“

Zusammenarbeit Großhandel und Apotheken

„Das Interesse der Apotheken in der Region an einer Zusammenarbeit ist groß. Wir haben unseren Standort Frechen daher umfassend modernisiert und werden unsere Leistungen in Zukunft weiter optimieren“, erläutert Arlinghaus.

Aktuell beliefere die Noweda Frechen rund 700 Apotheken mehrmals täglich bedarfsgerecht mit Arzneimitteln und weiteren apothekenüblichen Waren und beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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