Apothekerin will klagen

KI und GenZ: Barmer finanziert Firmenseminare

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Berlin -

Wenn es um die Gehälter von Leistungserbringern im Gesundheitswesen geht, sind Krankenkassen schnell am Limit: Das Budget sei ausgeschöpft, heißt es. Doch gleichzeitig finden sich Mittel für Kurse, deren Bezug zur Gesundheitsversorgung bestenfalls zweitrangig ist.

Jüngstes Beispiel ist ein Angebot der Barmer: ein kostenloses Online-Seminar zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI) und Ansprache der Generation Z, die vor allem für Unternehmen von Interesse sind. „Junge Talente sichern den Fachkräftebedarf und bringen frische Ideen in Ihr Unternehmen. In unserem Online-Seminar erhalten Sie Einblicke in die Einstellungen der heutigen Jugend. Sie erfahren, wie Sie die Generation Z ansprechen und begeistern können“, wirbt die Barmer.

Ein Zusammenhang zu Gesundheitsthemen? Der ist zumindest rudimentär vorhanden: Zwei Unterpunkte des Programms befassen sich damit, wie KI dazu beiträgt, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen, und wie Arbeitgeber die Gesundheit ihrer jüngsten Beschäftigten gezielt stärken. Doch das war es auch schon.

Apothekerin Daniela Hänel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft (FA), ist empört. „Ich war wirklich fassungslos, als ich das gesehen habe“, erklärt sie. „Das hat doch nichts mit Gesundheit zu tun!“ Hänel will das nicht auf sich sitzen lassen. Als ersten Schritt plant sie, die Aufsichtsbehörde der Krankenkassen anzuschreiben, um sich über das Angebot zu beschweren.

Außerdem überlegt sie, juristisch gegen die Krankenkasse vorzugehen. Schließlich sollten Versicherte mit ihren Beiträgen nicht für unternehmensspezifische Fortbildungsmaßnahmen aufkommen müssen, sondern für die eigene Gesundheitsversorgung.

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