Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg setzt bei der Neuorganisation des Notdienstplans jetzt auf Unterstützung durch KI. Die erste Ausgabe sorgt für gemischte Reaktionen: In einigen Apotheken soll sich die Anzahl der Notdienste im Vergleich zum Vorjahr plötzlich um rund 20 Prozent erhöht haben. Zudem bemängeln Apotheker, dass es keine regelmäßige Rotation mehr gibt, was die Planbarkeit erschwere. Die Kammer hingegen stellt klar, dass die große Mehrheit der Apotheken im Land durch den Einsatz von KI entlastet werde und die Notdienste fairer vergeben würden.
„Mit der neuen Notdienstverteilung adaptieren wir ein bewährtes System, das auch in anderen Kammergebieten bereits eingesetzt beziehungsweise zeitgleich eingeführt wird. Insgesamt ergibt sich durch die Optimierung eine Entlastung von circa 20 Prozent zum Vorjahr“, erklärt eine Sprecherin der Kammer.
In diesem Jahr habe eine Apotheke im Schnitt rund 20 Notdienste leisten müssen. Die Bandbreite habe sich jedoch zwischen nur 13 und stolzen 36 Diensten erstreckt. Im neuen Plan sind es dagegen nur noch 16,5 Notdienste pro Apotheke, und die Bandbreite beläuft sich auf 11 bis maximal 29 Dienste. „Konkret bedeutet dies, dass wir 1584 Apotheken in Baden-Württemberg entlasten konnten. Lediglich 375 Apotheken müssen nun häufiger Notdienst leisten“, erklärt die Kammer.
Für die Apotheken, die nun häufiger im Notdienst eingeteilt werden, liege die Anzahl der Dienste nun bei 12 bis 20. Zuvor hätten für einige dieser Apotheken Sonderregelungen gegolten, sodass die jetzt erhöhte Belastung eine Angleichung an die üblichen Einsätze in anderen Apotheken darstelle.
Nicht nur Apotheker, die nun mit einer Mehrbelastung zu kämpfen haben, sondern auch entlastete Apotheker klagten über den fehlenden Rhythmus in der neuen Planung. Die Kammer erklärt, dass laut Vorgaben die Zeit zwischen den Notdiensten eines Filialverbundes mindestens zwei Tage und zwischen den Notdiensten einer einzelnen Apotheke mindestens vier Tage betragen müsse. „Diese Erholungszeiten sind die optimale Länge, um die niedrigste Gesamtanzahl an Notdiensten zu gewährleisten“, so die Sprecherin.