EU-Parlament

Keine Werbung für Rx-Arzneimittel

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Pharmafirmen sollen in Zukunft Verbraucher über verschreibungspflichtige Medikamente informieren können - allerdings nicht ohne vorherige Genehmigung. Das hat heute der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments beschlossen. Damit ist die weitgehende Lockerung des Werbeverbots für Rx-Arzneimittel, wie vor knapp zwei Jahren vom damaligen Industriekommissar Günter Verheugen (SPD) vorgeschlagen, vom Tisch.

Der Ausschuss stimmte dafür, dass nur von den zuständigen Gesundheitsbehörden genehmigte Informationen an den Patienten gelangen dürfen. Will ein Hersteller beispielsweise Angaben des Beipackzettels anders aufbereiten, muss auch das durch die Behörden vor der Veröffentlichung genehmigt werden.

Der Beipackzettel von Arzneimitteln soll in Zukunft eine Faktenbox enthalten, in der die wichtigsten Informationen zum Präparat verständlich zusammengefasst werden. Nutzen und Risiken sowie die sichere Anwendung eines Medikaments sollen kurz erklärt werden.

Pharmahersteller werden die Möglichkeit haben, Fakten über ihre Produkte sowie über Krankheitsbilder und nicht medikamentöse Behandlungsalternativen auf nationalen Webseiten von unabhängigen Betreibern bereitzustellen. Zusätzlich sollen die Informationen auch in gedruckter Form vorliegen.

Der EU-Abgeordnete Dr. Peter Liese (CDU) begrüßte die Beschlüsse: „Die Ideen von Herrn Verheugen hätten dazu geführt, dass nicht objektive, sondern einseitige und bezahlte Informationen, also im Zweifel Werbung, verbreitet worden wären.“ Bevor die Richtlinie dem Rat vorgelegt wird, muss im November das Plenum zustimmen.

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