Gesundheitsprämie

Keine Alternative zu Gesundheitsreform dpa, 01.02.2010 10:07 Uhr

Berlin - 

Die schwarz-gelbe Koalition streitet immer verbissener über die Gesundheitsprämie. Trotz massiven Widerstands der CSU dringt die FDP auf die rasche Einführung eines solchen Kopfpauschalenmodells in der Krankenversicherung. Die aktuelle Debatte über die geplanten Zusatzbeiträge einiger Kassen zeige, „dass unser Gesundheitswesen überbürokratisiert und unfair ist“, sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts. „Die von der Koalition beschlossene Neuordnung des Systems ist alternativlos“, so Lindner.

Die CSU hielt am Wochenende erneut dagegen: Die Idee der FDP sei zum Scheitern verurteilt, sagte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU). Die Steuermittel reichten nicht aus, um den gewünschten sozialen Ausgleich zu finanzieren. CSU-Chef Horst Seehofer hatte es zuletzt als ausgeschlossen bezeichnet, dass das Prämienmodell in den nächsten zehn Jahren realisierbar sei.

Angesichts der Zusatzbeiträge bei gesetzlichen Krankenkassen legt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) den Versicherten unter Umständen einen Kassenwechsel nahe. „Die Kassen sind in der Pflicht, Zusatzbeiträge möglichst zu vermeiden“, sagte Rösler dem Magazin Focus. Geschehe an dem Punkt nicht genug, könnten Versicherte handeln: „Sonst kann man ja auch wechseln.“ Millionen Versicherte müssen ab Februar acht Euro mehr im Monat bezahlen.