Die Saison der Grippeimpfungen hat begonnen. Der Apothekerverband Schleswig-Holstein rechnet in dieser Saison nicht mit Engpässen bei Grippeimpfstoffen. Zwar seien über den Verband weniger Impfdosen bestellt worden als im Vorjahr, sagte Geschäftsführer Thomas Friedrich.
Bundesweit wurden nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) bis Ende September bereits rund 16,5 Millionen Impfdosen freigegeben. Für die gesamte Grippesaison 2018 waren es nach Angaben des PEI nur rund 15,7 Millionen. In der Grippesaison 2018/2019 hatte es einen Engpass an
Grippeimpfstoff gegeben.
Konkrete Zahlen für Schleswig-Holstein lagen zunächst nicht vor. Seit dem Frühjahr 2019 könnten Apotheken die Bestellungen der Ärzte direkt an die Hersteller weitergeben, so dass der Verband keine aussagekräftigen Zahlen mehr habe, begründete Friedrich.
„Nachdem bei der Grippewelle 2017/2018 viele Menschen schwer erkrankt und auch gestorben sind, haben sich in der Saison 2018/2019 mehr Menschen impfen lassen, so dass der Impfstoff knapp wurde“, sagte Friedrich. So hätten sich nach Berechnungen des GKV-Spitzenverbandes in der Saison 2018/2019 knapp 17 Prozent der gesetzlich Versicherten gegen Grippe impfen lassen, im Jahr zuvor seien es nur 14,7 Prozent gewesen, sagte er.
Seit dem Frühjahr kann der aktuelle Impfstoff produziert werden. Weil Grippeviren sich schnell verändern, muss dies auch die saisonale Schutzimpfung tun. Dazu gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr im Februar/März die neue Zusammensetzung für die Vakzine bekannt. Grundlage für die Empfehlung sind Daten aus Laboren der ganzen Welt.
In Deutschland stammen diese vom Robert Koch-Institut (RKI), wo das Nationale Referenzzentrum für Influenza seinen Sitz hat. Dort werden die im Umlauf befindlichen Grippeviren untersucht und an die WHO gemeldet.
Die Übermittlung der Komponenten für die Saison 2019/20 erfolgte in diesem Jahr recht spät. Zwar hat die WHO am 21. Februar für die nördliche Hemisphäre die Empfehlung für drei Stämme bereits bekanntgegeben, jedoch stand der vierte noch aus. Am 21. März stand auch die zweite A-Linie (H3N2) fest. Seit vergangenem Jahr sind tetravalente saisonale Grippeimpfstoffe Kassenleistung. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) folgte im April der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).
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