Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sollen vom Bund bei den steigenden Energiekosten entlastet werden. Das sollte auch für Apotheken und Arztpraxen gelten, fordern die Berufsverbände. Abda und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nehmen die Politik in die Pflicht.
Angesichts der exorbitant steigenden Energiekosten fordert die KBV die Aufnahme der Praxen der Niedergelassenen in die geplanten Härtefallregelungen. Es bestehe „dringlicher Bedarf, die Akteure des Gesundheitswesens einheitlich vor den drastischen Kostenanstiegen zu schützen“, heißt es in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen, Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Thomas Kriedel weisen auf den besonders hohen Energiebedarf bestimmter Praxen hin. Alleine der Betrieb eines MRT erfordere jährlich eine Strommenge, die einen Zwei-Personen-Haushalt für 30 Jahre versorgen würde. „Explodierende Energiepreise könnten dazu führen, dass Praxen für diese Leistungen draufzahlen und sie folglich nicht mehr erbringen können. Deshalb ist eine Unterstützung der Politik so wichtig“, so KBV-Chef Gassen. Der Brief ging auch an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
Bund und Länder haben sich am Mittwoch auf mehrere Entlastungsmaßnahmen verständigt. Hierfür sieht der Bund insgesamt 12 Milliarden Euro vor. Davon sollen acht Milliarden Euro insbesondere auch für Krankenhäuser, Universitätskliniken und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen. Es sei richtig, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu helfen, „aber die Praxen dürfen hierbei nicht einfach außen vorgelassen werden“, betont KBV-Vorstand Hofmeister.
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