KBV

Sondersitzung zu Wartezeiten

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Berlin -

Kein Patient soll künftig länger als vier Wochen auf eine Behandlung beim Facharzt warten müssen – das will die Große Koalition garantieren. Der Koalitionsvertrag sieht vor, bei den Kassenärztlichen Vereinigungen Servicestellen einzurichten, die die Organisation übernehmen. Die Ärzte sind nicht überzeugt und suchen nach Alternativen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) findet monatelange Wartezeiten auf eine Untersuchung beim Kardiologen, Augenarzt oder Orthopäden inakzeptabel. Erhält der Patient innerhalb der gesetzten Frist keinen Termin beim Facharzt, kann er nach den Plänen der Koalition einen Mediziner in einem Krankenhaus aufsuchen. „Die Behandlung erfolgt dann zu Lasten des jeweiligen KV-Budgets“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Die Ärzte wollen nicht auf ihr Budget verzichten: Auf einer Sondersitzung am 20. und 21. März wollen die KBV-Vertreter nach Alternativen zu der staatlichen Regulierung suchen.

Ein KBV-Sprecher sagte zu der geplanten Regulierung: „Wir sind ganz eindeutig der Meinung, dass das Termin-Management in ärztlicher Hand bleiben muss. Wir lehnen eine gesetzliche Zwangsregelung ab.“ Als Alternative zu den Servicestellen hatte Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, ein Modell vorgeschlagen, in dem Patienten je nach Dringlichkeit überwiesen werden.

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt setzt sich ebenfalls für ein Dringlichkeitsmodell ein: „Die Steuerung von Terminen ist sinnvoller zum Beispiel über die Einführung von besonders dringlichen Überweisungen vorzunehmen, bei denen der Arzt über die jeweilige Notwendigkeit entscheiden kann“, heißt es in einer Resolution.

Außerdem würden wegen der überdurchschnittlichen Morbidität in der Bevölkerung und der niedrigen Arztdichte die Haus- und Fachärzte in Sachsen-Anhalt rund ein Viertel mehr Patienten als ihre Kollegen im Bundesdurchschnitt behandeln.

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