Selbstbeteiligung

KBV: Praxisgebühr kostet 360 Millionen Euro

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Nach dem Scheitern eines Vorstoßes der Länder für eine Abschaffung der Praxisgebühr hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die enormen Kosten durch die Abgabe kritisiert. „In den Praxen der niedergelassenen Ärzte entstehen jedes Jahr allein durch den Einzug 360 Millionen Euro an Bürokratiekosten“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Pro Praxis seien dies mehr als 4100 Euro.

Der Zeitaufwand für die Bearbeitung der Praxisgebühr sei zu hoch. „Aktuell wendet jeder niedergelassene Arzt und sein Praxisteam jährlich rund 120 Stunden auf, um die Praxisgebühr einzubehalten und zu quittieren“, sagte er. „Diese Zeit brauchen die Kolleginnen und Kollegen dringend für die Versorgung der Patienten.“

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sagte dagegen zum gescheiterten Vorstoß in der Gesundheitsministerkonferenz (GMK): „Es ist gut, dass es in dieser Frage zumindest noch eine handvoll vernünftige Länder gibt, die für nachhaltige Kassenfinanzen stehen.“

Der Vorstoß Hamburgs für eine Abschaffung der Gebühr fand bei der Konferenz der Länder in Saarbrücken nicht die nötige Zustimmung. Elf Länder waren dafür, fünf dagegen. Für einen offiziellen Beschluss wären mindestens 13 Stimmen nötig gewesen.

 

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