Bundesrechnungshof

Kassenchefs verdienen zu viel

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Der Bundesrechnungshof hat die Vorstandsgehälter der deutschen Krankenkassen-Chefs von bis zu 300.000 Euro im Jahr kritisiert. „Sie übersteigen bisweilen die Empfehlungen der Sozialpartner sehr deutlich“, sagte Rechnungshof-Präsident Dieter Engels. „Hier ist das Gesundheitsministerium gefordert, eine entsprechende Gesetzesvorlage zu initiieren.“

Engels betonte, es handele sich um Versichertengelder. Vielen der rund 70 Millionen gesetzlich Versicherten drohen aktuell steigende Beiträge. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bundesrechnungshof die Gehälter der Kassenvorstände als überzogen angeprangert. Das Bundesgesundheitsministerium wies die Kritik damals jedoch zurück und rechtfertigte die Höhe der Bezüge.

Die Gehälter von 90 Prozent der Vorsitzenden liegen der aktuellen Bewertung zufolge über 130.000 Euro. Das entspreche dem Höchstbetrag, den der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände empfohlen hätten.

In einem Fall seien 700.000 Euro Abfindung geflossen, obwohl dem Empfänger schwere Verfehlungen zur Last gelegt worden seien. In einem anderen Fall sei ein Beraterhonorar von rund einer Million Euro für die Anbahnung einer Fusion gezahlt worden, obwohl die Beratung gar nicht nötig gewesen sei.

Anders als geplant, hätten die im Vergleich zu früher hohen Honorare nicht dazu geführt, dass die Kassenchefs aus der freien Wirtschaft rekrutiert werden. Sie kämen in der Regel von den Krankenkassen selbst.

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