„Untragbarer Minister“

Kassenbons gegen Lauterbach

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Berlin -

In der Janssen-Apotheke in Bad Lauterberg im Harz werden seit heute morgen ganz besondere Kassenbons ausgegeben. Dort, wo bislang die Handynummer für Notfälle stand, gibt es jetzt eine ganz persönliche Protestnote.

Die Idee kam Inhaberin Marina-Luisa Janssen und ihrem Mann Boris, nachdem sie sich nun mehrere Tage lang über den Auftritt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im ARD-Morgenmagazin geärgert hatten. Am einfachsten ließen sich die Kundinnen und Kunden doch wohl ins Boot holen, wenn man sie auf den Kassenbon informiert, den man ohnehin stets ausdrucken und mitgeben muss.

Unter den Rechnungspositionen und dem Hinweis, dass Arzneimittel vom Umtausch ausgeschlossen sind, steht nun also der Hinweis: „Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Karl Lauterbach als Minister untragbar ist. Auf Wiedersehen beim nächsten Mal. Das Team der Janssen Apotheke.“

Im Übrigen sind wir der Meinung dass ...Foto: Janssen Apotheke

Lauterbachs Auftritt habe das Fass zum Überlaufen gebracht, schildert Janssen. So habe es auch das ganze Team wahrgenommen, das komplett hinter der Aktion stehe. Zu verlieren habe man ja nichts, „er reagiert ja eh nicht auf uns Apothekerinnen und Apotheker“.

Noch hat kein Kunde erbost reagiert, die meisten hätten die Botschaft in der Offizin noch gar nicht entdeckt, so Janssen. Bei Facebook habe es viele Likes gegeben, hier erklärt die Apotheke auch, was sie zu der Aktion veranlasst hat: „Während unser Gesundheitsminister bei der Bild seine ganz eigene Sicht der Dinge zur Lage im Gesundheitswesen zum Besten gibt und munter alternative Fakten ersinnt, dass sich die Balken biegen, tun wir unsere Sicht zur Lage im Gesundheitswesen ab sofort auf jedem Kassenbon kund.“

Vorerst will die Apothekerin die Aktion weiter laufen lassen, auch bei anderen Protestmaßnahmen werde man sich beteiligen. Schon bei der Aktion „Der letzte Kittel“ habe man mitgemacht, selbstverständlich auch beim Streik, nur nicht bei der Protestkartenaktion der Abda. Nun wartet man gespannt, wie es weitergeht – mit dem Apothekenprotest von Bad Lauterberg.

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