Ärztevertretung

KBV: Weihnachtsfeier mit Merkel und Hitler APOTHEKE ADHOC, 20.12.2012 11:12 Uhr

Ironie während Weinachtsfeier: KBV-Chef Dr. Andreas Köhler hat Kanzlerin Angela Merkel in eine Reihe mit Adolf Hitler gestellt. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Auf betrieblichen Weihnachtsfeiern geht es oft stimmungsvoll und ungezwungen zu. Beim Fest der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin überraschte Vorstand Dr. Andreas Köhler vor rund 300 Mitarbeitern mit einer politisch unglücklich gewählten Äußerung. Während seiner Rede stellte er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in eine Reihe mit Adolf Hitler.

Köhler ist bekannt für seine recht ironischen Reden auf den KBV-Weihnachtsfeiern. Kritik an der Äußerung weist er zurück: Die Ansprache sei nicht politisch ausgerichtet gewesen, sagte er. „Offenbar – und das zu meinem großen Bedauern – ist die Ironie nicht von allen verstanden worden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ein aus dem Zusammenhang gerissenes, unvollständiges Zitat an die Medien lanciert worden ist.“

Während seiner Rede hat er nach eigenen Angaben einen ironischen Vergleich der Dezernate der KBV mit europäischen Ländern gezogen. Der KBV-Chef soll neben Julius Cäsar, Karl dem Großen, Napoleon auch Adolf Hitler und Angela Merkel in einem Satz genannt haben. „Die Liste der Staatsleute, die versuchten, Europa zu einigen, ist sehr lang. Und stets scheiterten die Bemühungen an folgendem: Niemand kann sich vorstellen, zusammen in ein und demselben Haus Europa zu wohnen“, zitiert die Zeitung „Die Welt“ Köhler.

„Nie ist es Sinn und Zweck gewesen, Frau Merkel auf eine Stufe mit Adolf Hitler zu stellen“, so Köhler. Er begrüße das politische Wirken der Bundeskanzlerin für ein friedliches Europa ausdrücklich, betonte er. Die Äußerung Köhlers ist bei Politikern auf Kritik gestoßen: „Das ist ein geschmackloser, idiotischer Verleich“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Professor Dr. Karl Lauterbach, der Zeitung. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Birgitt Bender, bezeichnete die Aneinanderreihung als „eklatanten Fehlgriff“.