Kaum hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) die Verhandlungen zum Kassenabschlag 2013 für gescheitert erklärt, werden neue Proteste angekündigt: Die Apothekerkammer Niedersachsen ruft ihre rund 2000 Mitglieder zu einer Aktion auf, bei der für jedes Rezept mit Rabattarzneimitteln ein Protestfax oder eine Protestmail an die Krankenkassen gesendet werden soll. Die Kampagne läuft unter dem Namen „Wir fordern Fair Play!“.
Kammerpräsidentin Magdelene Linz erinnert an die Aufgaben, die die Apotheken im Auftrag der Kassen durchführen: „Wir sparen den Kassen Geld ein und erhalten dafür nichts. Ganz im Gegenteil: Das Bearbeiten der Rezepte ist so zeitaufwendig, dass wir sogar mehr Personal einstellen mussten.“
Neben der Fax- und E-Mail-Aktion sollen die Apotheker ihre Kunden auch mit Plakaten und Handzetteln über die Haltung der Krankenkassen in den Verhandlungen zum Kassenabschlag informieren.
Aus Sicht von Linz sind die Proteste der Apotheker auch am Patientenwohl orientiert: „Die Apotheker nehmen bei ihrem Protest auch die Sorgen der Patienten ernst.“ Schließlich erforderten die Rabattverträge einen immer höheren Personalaufwand, den sich nicht mehr jede Apotheke leisten könne.
Insbesondere wegen der guten Finanzlage der Kassen hat Linz kein Verständnis für das Verhalten der Kassen: Es sei nicht einzusehen, warum so vehement an dem Abschlag von 2,05 Euro festgehalten würde. „Im Gegensatz zu den Krankenkassen haben Apotheker keine Gewinnzuwächse zu vermelden, sondern Ertragsrückgänge.“
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