Arzneimittelausgaben

Kassen zahlten 26,7 Milliarden Euro

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Die Krankenkassen haben laut Wissenschaftlichem Institut der AOK (WidO) im vergangenen Jahr 26,7 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben, 5,5 Prozent mehr als 2007. Trotz um 1,5 Prozent gesunkener Preise sei durch den Trend zur Verordnung teurer Arzneimittel die durchschnittliche Verordnung um 3 Prozent teurer geworden (43,90 Euro). Gleichzeitig sei auch die Zahl der Verordnungen um 2,4 Prozent auf 608 Millionen Packungen angestiegen.

Ausschlaggebend für die Umsatzdynamik waren laut WidO Zuwächse in Arzneimittelgruppen mit besonders teuren Therapien wie Immunmodulatoren (plus 339 Millionen Euro, plus 19 Prozent) und Zytostatika (plus 204 Millionen Euro, plus 15,5 Prozent), die nur einen geringen Anteil an den Verordnungen haben (jeweils 0,5 Prozent).

Schmerz- und Rheumamittel haben um knapp 132 Millionen Euro (plus 6,1 Prozent) zugelegt, Mittel zur Behandlung von Diabetes um 122 Millionen Euro (plus 7,8 Prozent).

Die Kostendämpfungsmaßnahmen der vergangenen Jahre konnten laut WidO keine nachhaltige Wirkung entfalten, zumal die Instrumente in Indikationsgruppen mit einem hohen Anteil patentgeschützter neuer Wirkstoffe kaum greifen konnten. Effektive Lösungen etwa durch Kosten-Nutzen-Bewertung und Höchstpreise seien dringend nötig.

Auf Grundlage des GKV-Arzneimittelindex im WIdO wird der Arzneiverordnungs-Report erstellt, der im Herbst erscheinen soll.

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