Sockelpauschale und Versorgungsbonus

Kassen wollen Stadtapotheken schröpfen

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Berlin -

Die Krankenkassen bringen eine radikale Umverteilung der Apothekenhonorare ins Spiel. Während Landapotheken einen „Versorgungsbonus“ erhalten sollen, sollen Apotheken in Städten künftig Geld abgeben. So soll die Präsenz in den Städten gezielt reduziert werden.

„Wir brauchen keine elf Apotheken fußläufig zum Münchner Marienplatz. Wir müssen aber dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten auch in der Uckermark, in Ostfriesland oder im Hunsrück eine Apotheke in der Nähe finden können“, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin für den Bereich der Versorgung beim GKV-Spitzenverband, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Um das zu erreichen, sollen Apotheken mit hohen Umsätzen künftig weniger Geld pro abgegebener Packung bekommen. Apotheken in ländlichen Regionen mit entsprechend geringerem Absatz einen „Versorgungsbonus“ erhalten.

„Apotheken, welche die Versorgung in der breiten ländlichen Fläche stemmen, verdienen eine wirtschaftliche Bevorzugung gegenüber Apotheken im hochfrequentierten Stadtkern“, so Stoff-Ahnis. „Um das zu erreichen, sollen Apotheken, die wichtig sind für die Versorgung, aber aufgrund ihrer Lage nur eine geringe Anzahl an Arzneimitteln abgeben, einen Bonus erhalten – eben einen Versorgungsbonus.“

Auf welchen Betrag das Fixum reduziert werden soll und nach welchen Kriterien der Versorgungsbonus verteilt wird, verriet Stoff-Ahnis nicht.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will das Apothekenhonorar umbauen, auch hier sind öffentlich noch keine Pläne bekannt. Die Krankenkassen halten sie aber für unzureichend. Lauterbach will die flächendeckende Versorgung durch die Zulassung von Filialen ohne anwesende Apothekerin oder Apotheker sichern.

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