Krankenhäuser

Kassen wollen Kliniken bewerten

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Die Krankenkassen erhöhen den Druck für Kliniken in Deutschland hin zu einer besseren Erprobung neuer Behandlungsmethoden. „An vielen Stellen werden an Krankenhäusern neue Methoden eingesetzt, die nicht erprobt sind und über die es keine Studien gibt“, sagte die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Dr. Doris Pfeiffer. Hier müsse ein Umdenken stattfinden.

Pfeiffer forderte eine Nutzenbewertung der Behandlungsmethoden ähnlich wie bei Arzneimitteln. Sie soll durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) initiiert werden. „Wenn keine Studien vorliegen, sollte eine Studie durchgeführt und die Methode geprüft werden müssen. In der Zwischenzeit sollte die Methode nur in bestimmten Innovationszentren unter kontrollierten Bedingungen angewendet werden“, schlug Pfeiffer vor. Die Patienten könnten so schnell und sicher auch mit modernsten Methoden versorgt werden.

Es gebe zum Beispiel bei Medizinprodukten keine ausreichenden Qualitätsprüfungen. „So gibt es medikamentenbeschichtete Ballonkatheter für Herzpatienten, die bei uns breit angewendet werden, obwohl nur ein geringer Vorteil für eine sehr kleine Gruppe von Patienten nachgewiesen ist“, erläuterte Pfeiffer. In den USA seien diese Katheter nicht zugelassen.

Nach entsprechenden Forderungen der Kassen im vergangenen Jahr hatten die Krankenhausträger davor gewarnt, dass medizinische Innovationen bei einer Umsetzung behindert würden.

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