Die Spitzenverbände der Krankenkassen wollen mit einer weiteren Anpassung der Festbeträge zusätzlich 530 Millionen Euro jährlich sparen. Der Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft umfasst 71 Festbetragsgruppen: „Aufgrund der Marktdynamik“ soll der Festbetrag in 59 Gruppen abgesenkt werden; eine Anhebung empfehlen die Kassen „zum Zweck der gesicherten Versorgung“ nur in 12 Gruppen. Während des Anhörungsverfahrens vom 7. Dezember bis zum 10. Januar 2008 können sich jetzt die Verbände der Hersteller und Apotheker sowie externe Sachverständige zu den Vorschlägen der Kasse äußern. Mitte Februar wollen die Kassen endgültig entscheiden, damit die neuen Festbeträge zum April in Kraft treten können.
Die Spitzenverbände der Kassen ignorierten damit ein gemeinsames Schreiben von vier Verbänden der pharmazeutischen Industrie. Darin hatten die Verbände die Krankenkassen vergangene Woche dazu aufgefordert, im Jahr 2008 auf eine Anpassung der Festbeträge zu verzichten. Laut Branchenverband Pro Generika haben einige Generikahersteller bereits mit Personalabbau auf den Preiskampf im Generikamarkt reagiert. In einer Pressemitteilung erklärte der Verband, mit dem Einsatz von Generika hätten die Kassen von Januar bis September bereits rund 3,9 Milliarden Euro eingespart. Die Einsparungen aus den Rabattverträgen kämen noch hinzu. Weitere Kostendämpfungsmaßnahmen drohten den Preiskampf zu überhitzen, so dass langfristig das nachhaltige Einsparpotential für die Kassen auf dem Spiel stehe, so Pro Generika.
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