Trotz eines hohen Defizits im ersten Quartal 2008 haben die gesetzlichen Krankenkassen vor Panikmache mit Blick auf die Beitragssatzentwicklung gewarnt. Das aktuelle Minus sei „nicht aussagefähig“ und werde „im Laufe des Jahres ausgeglichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse (BEK), Johannes Vöcking, der Frankfurter Rundschau. Vöcking versprach stabile Beitragssätze und einen Start ins neue Jahr ohne Prämie.
Allen 210 Krankenkassen gemeinsam fehlen in den ersten drei Monaten 2008 rund eine Milliarde Euro aus Beitragseinnahmen, rund 300 Millionen Euro mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Den Ersatzkassen fehlen demnach 380 Millionen Euro, den Betriebskrankenkassen (BKK) 300 Millionen Euro. Die AOK haben ein Defizit von 172 Millionen Euro, die Innungskrankenkassen von 150 Millionen Euro. Einer BKK-Sprecherin zufolge sind die gestiegenen Ausgaben für Krankenhausbehandlung, Arzneimittel und Krankengeld für das Minus verantwortlich.
Im ersten Quartal schlügen „traditionell“ relativ hohe Ausgaben zu Buche, sagte Vöcking. Auch werden Bundeszuschüsse in Höhe von 2,5 Milliarden Euro erst in den folgenden Quartalen überwiesen. Auch die Innungskrankenkassen nennen den aktuellen Fehlbetrag „keine belastbare Grundlage für einen Ausblick auf das ganze Jahr. Wir sehen derzeit keinen Grund zur Beunruhigung oder zu
Beitragssatzanhebungen“, sagte IKK-Sprecher Joachim Odenbach der Zeitung.
APOTHEKE ADHOC Debatte