Kassenabschlag

Kassen verhandeln „wie Flasche leer“ Benjamin Rohrer, 07.11.2012 14:11 Uhr

Die Kassen und der FC Bayern: Aus Sicht des BAV-Chefs Dr. Hans-Peter "Giovanni" Hubmann, verhandeln die Kassen "wie Flasche leer". Foto: BAV
Berlin - 

Mit ihrer Haltung in den Verhandlungen zum Kassenabschlag treiben die Krankenkassen die Apotheker derzeit offenbar zur Weißglut: Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des

Bayerischen Apothekerverbandes (BAV), hat beim parlamentarischen

Abend der bayerischen Apotheker eine humoristische Wutrede gehalten:

„Was erlaube Kassen? Verhandeln wie Flasche leer! Wir haben keine

Angebot. Ich habe fertig“, so Hubmann in Anlehnung an den berühmten

Ausraster des ehemaligen Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni.

 

 

Hubmann ist nicht nur wegen der Abschlagsverhandlungen sauer: Auch die derzeitigen Impfstoff-Engpässe in den Bundesländern verärgern den BAV-Chef: „Den Versorgungsauftrag nach einer Ausschreibung nur an einen Hersteller zu vergeben, grenzt an Leichtsinnigkeit.“ Die Apotheken treffe daher keine Schuld: „Wenn der Hersteller nicht liefert, versagt die beste Apotheke“, so Hubmann.

Auch in Richtung Politik teilte der BAV-Chef aus: Mit Rückblick auf die Anpassung des Fixhonorars um 25 Cent erwähnte Hubmann, dass die Apotheker acht Jahre auf eine Erhöhung warten mussten. „Im gleich Zeitraum wurde das Abgeordnetengehalt der Inflation angepasst und ist um 10 bis 14 Prozent angestiegen.“