Krankenhaus-Situation

Kassen sehen keine Not dpa, 16.10.2007 10:40 Uhr

Siegburg - 

Die Situation der deutschen Krankenhäuser ist nach Ansicht der Krankenkassen weit besser, als jüngste Alarmrufe der Kliniken befürchten lassen. „Einige Kliniken und Klinikketten erzielen unter den Bedingungen des neuen Finanzierungssystems Jahr für Jahr Umsatzsteigerungen und Millionengewinne“, berichteten die Spitzenverbände der Krankenkassen. Seit 2005 wirken sich neue Regeln auf die Klinik-Finanzen aus, wonach nicht mehr nach der Verweildauer abgerechnet wird, sondern nach Pauschalen pro Behandlungsfall. Die Kassen werfen über Finanznot klagenden Krankenhäusern vor, die Entwicklung verschlafen zu haben.

Zwischen 1996 bis 2006 stiegen die Krankenhausausgaben pro Mitglied in der Krankenversicherung nach Kassenangaben um 22,5 Prozent - während Löhne und Gehälter der Mitglieder nur um um 9,9 Prozent gewachsen seien.

Die durchschnittliche Verweildauer in den Krankenhäusern lag 1996 noch bei 10,8 Tagen. 2006 seien es 7,58 Tage gewesen. Die Krankenhäuser hatten vor einer Woche im Krankenhausbarometer 2007 davor gewarnt, dass die Versorgung der jährlich rund 17 Millionen Patienten wegen des Sparzwangs akut gefährdet sei.