Apothekenhonorar

Kassen schießen gegen ABDA-Forderung

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Berlin -

Gegen die Forderung der ABDA nach einer Honoraranpassung fahren die Krankenkassen schweres Geschütz auf: Die Beschwerden seien nicht ernst zu nehmen und die Argumente der ABDA nicht stichhaltig, so das Urteil des GKV-Spitzenverbandes. Aus Sicht der Kassen gibt es in Deutschland ohnehin zu viele Apotheken: „Gerade in Großstädten gibt es an jeder zweiten Straßenecke eine Apotheke. Da ist es zu begrüßen, wenn das teure und für die Versorgung unnötige Überangebot langsam abgebaut wird“, sagt ein Sprecher des Kassenverbandes.

 

Die ABDA hatte gestern ihre Forderungen präsentiert: Insgesamt bräuchten die Apotheker 624 Millionen Euro, hieß es. Dem Kassenverband zufolge würde eine Gehaltserhöhung der Pharmazeuten insbesondere die Versicherten treffen: „Es darf nicht vergessen werden, dass der Großteil der Apothekeneinnahmen über die Krankenkassen und damit praktisch aus den Portemonnaies der Beitragszahler finanziert wird“, so der Sprecher.

Ohnehin haben die Krankenkassen wenig Vertrauen in die von der ABDA vorgelegten Zahlen zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken: „So lange die Apothekenvertreter die realen Einkommen der Apotheker nicht auf den Tisch legen, fällt es schwer, deren pauschale Klagen über angeblich zu geringe Einkommen ernst zu nehmen.“

 

 

Die ABDA hatte auch Forderungen nach einer pauschalen Vergütung des Nacht- und Notdienstes geltend gemacht: Für Kassen- und Privatpatienten sollen die Krankenkassen den Apothekern eine einheitliche Vergütung zahlen. Insbesondere Landapotheken sollen damit besser entlohnt werden. Auch dieser Vorschlag hat aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes wenig Stichhaltigkeit: Es sei zwar richtig, die Arzneimittelversorgung auf dem Land aufrecht erhalten zu wollen. „Statt nur schlicht nach mehr Geld zu rufen, wünschten wir uns von der Apothekerlobby aber inhaltliche Vorschläge, was dafür zu tun ist.“

Auch in Sachen Apothekendichte will der Kassenverband den Vergleich mit anderen europäischen Ländern nicht gelten lassen: „Die Apothekenvertreter führen an, dass es in Griechenland weniger Einwohner pro Apotheke und in Holland und Dänemark deutlich mehr gibt. Nun muss jeder selbst entscheiden, welches Gesundheitssystem für die Frage der richtigen Apothekendichte als Vorbild dienen sollte.“

 

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