Zwangsabschläge

Kassen pochen auf Großkunden-Rabatte

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Mit den Zwangsabschlägen im Arzneimittelbereich sparen die Krankenkassen seit Mitte 2010 Milliarden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat die Maßnahmen als Entlastung für zwei Jahre festgeschrieben. Doch die Krankenkassen wollen die Finanzgeschenke nicht wieder hergeben: „Richtig wäre es, den Rabatt von mindestens 16 Prozent dauerhaft festzuschreiben“, sagte Dr. Johann-Magnus von Stackelberg, Vizechef des GKV-Spitzenverbandes.

Stackelberg kritisierte, dass der Herstellerabschlag bereits im Sommer 2012 wieder auf 6 Prozent gesenkt werden soll. Und schon jetzt mache die Pharmaindustrie Druck auf die Politik, um den Rabatt noch früher zu reduzieren. „Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Überall bekommen Großkunden angemessene Preisnachlässe, bloß bei den Krankenkassen soll das nicht so sein?“

Ein anderer Großkunden-Rabatt ist der Kassenabschlag der Apotheken, der mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) ab Januar 2011 auf 2,05 Euro festgeschrieben wurde, ebenfalls für zwei Jahre. In der Diskussion um den Gesetzesentwurf hatten die Kassen gefordert, den Zwangsrabatt auf dem alten Wert von 2,30 Euro festzuschreiben. Aktuell sieht man beim GKV-Spitzenverband aber keinen weiteren Erklärungsbedarf: „Derzeit liegt unser Fokus auf dem Herstellerabschlag, nicht zuletzt deshalb, weil der VfA dessen vorzeitige Absenkung gefordert hat“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

Was die Preisverhandlungen für neue Arzneimittel angeht, ist Stackelberg zuversichtlich, trotz offener Fragen eine einheitliche Systematik zu finden: „Auf mehrere Punkte haben wir uns auch bereits geeinigt. Es gibt aber noch ein paar echte Knackpunkte, wie die Frage, mit welchen anderen Ländern in Europa die Preise verglichen werden sollen. Dazu setzen wir uns im Oktober noch einmal zusammen.“ Einigen sich Kassen und Pharmaverbände nicht, ist auch hier ein Schiedsverfahren vorgesehen.

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