Arzneimittel-Sparpaket

Kassen pochen auf 2,30 Euro APOTHEKE ADHOC, 14.06.2010 15:02 Uhr

Berlin - 

Den Krankenkassen gehen die Sparvorschläge der Union nicht weit genug. Sechs Milliarden Euro wären gut einzusparen, teilte der GKV-Spitzenverband heute mit. Alleine die Fixierung des Kassenabschlags der Apotheken auf 2,30 Euro, eine Reduktion der Großhandelsmarge und eine erneute Erhöhung des Herstellerrabatts brächten 2,3 Milliarden Euro. Bei Ärzten und Krankenhäusern könnten vier Milliarden Euro gespart werden, ohne dass die Versorgung darunter leiden würde.

Laut Kassenverband sind die Leistungserbringer die „Gewinner der vergangenen Jahre“. Jetzt aber sei eine Reduzierung der Ausgaben das Gebot der Stunde: „Die Ärzte, Apotheker, Arzneimittelhersteller und Krankenhäuser sollten sich nicht wegducken, sondern ihren Teil der Verantwortung an der finanziellen Stabilität der GKV übernehmen.“

Bei sich selbst sehen die Kassen weniger Nachholbedarf: „Wenn es eine umfassende Nullrunde im Gesundheitswesen gibt, dann sollte niemand ausgenommen werden. Es muss aber genau gesehen werden, wer in den letzten Jahren sparsam war und wer nicht. Die gesetzlichen Krankenkassen sind sparsam und passen sich aktiv den sich ändernden Bedingungen an. Von 1147 Krankenkassen 1990 sind heute nur noch 166 übrig. Wenn es in allen anderen Bereichen des Gesundheitswesens eine ähnliche Veränderungsbereitschaft gäbe, wären viele Probleme leichter zu lösen.“