Richtlinie

Kassen planen Pflegehelfer ein

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Trotz anhaltenden Streits über zusätzliche Helfer in Pflegeheimen rückt der geplante Einsatz von Arbeitslosen näher. Der Spitzenverband der Pflegekassen beschloss nach eigenen Angaben die erforderlichen Richtlinien. Geplant ist, bis zu 10.000 zusätzliche Betreuer auf Kosten der Pflegekassen einzustellen - nach dem Willen der Bundesregierung auch geeignete Langzeitarbeitslose. Die Richtlinien müssen noch vom Gesundheitsministerium genehmigt werden.

Während das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) das Vorhaben grundsätzlich begrüßte, äußerten Arbeiter-Samariterbund und Paritätischer Wohlfahrtsverband scharfe Kritik. Nach Auffassung des Wohlfahrtsverbands sind die Pläne zur Schulung der Helfer „völlig unzureichend“. Die in den Richtlinien vorgesehenen 160 Stunden reichten höchstens für Leute mit Erfahrungen in einem Gesundheits- oder Sozialberuf, sagte Verbandsvorsitzende Heidi Merk. Quereinsteiger brauchten „jedoch mehr als einen Schnellkurs“.

Ähnlich argumentierte der Arbeiter-Samariterbund (ASB). „Alte Menschen, die an einer demenziellen Veränderung leiden, sind schwer krank und brauchen dringend fachkundige Betreuung“, sagte die Leiterin der Abteilung Soziale Dienste, Gabriele Osing. Sie von Arbeitskräften betreuen zu lassen, die nur wegen langer Arbeitslosigkeit in einer Pflegeeinrichtung tätig würden, sei fahrlässig und wirke sich negativ auf die auch von der Politik geforderte Pflegequalität aus.

Festgelegt wurde für die Schulung eine dreistufige Qualifizierung: ein Basiskurs von 100 Stunden über Grundkenntnisse der Betreuungsarbeit, ein zweiwöchiges Betreuungspraktikum und ein Aufbaukurs von 60 Stunden zum „Vertiefen der Kenntnisse“. Vorgesehen ist auch eine mindestens zweitägige Fortbildung pro Jahr.

Die Helfer sollen Heimbewohner mit Demenz „betreuen und aktivieren“. Dafür müssen sie zahlreiche persönliche Voraussetzungen erfüllen - wie „soziale Kompetenz und kommunikative Fähigkeiten“. Der genau festgelegte Aufgabenkatalog der Helfer reicht von „malen und basteln“ bis „Fotoalben anschauen“.

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