Betrug im Gesundheitswesen

Kassen klagen zu wenig

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Die Krankenkassen gehen nach Überzeugung von Kriminologen viel zu halbherzig gegen Betrug im Gesundheitswesen vor. Seit der 2004 geltenden Pflicht zur Einrichtung sogenannter Fehlverhaltensbekämpfungsstellen hätten die Kassen in diesem Bereich im Schnitt nur 0,5 Stellen geschaffen, kritisierte der Kriminologe Professor Dr. Bernd-Dieter Meier.

Knapp 60 Prozent der Kassen hätten 2004 und 2005 keinen Fall zur Anzeige gebracht. Zudem fehle vielen Staatsanwälten das nötige Hintergrundwissen für erfolgreiche Ermittlungen im Gesundheitswesen.

Der Spitzenverband der Krankenkassen wieß die Vorwürfe zurück: „Ich kann die Kritik, die sich offensichtlich auf mehrere Jahre alte Daten stützt, nicht nachvollziehen. Die Krankenkassen sind selbstverständlich gegen Fehlverhalten aktiv, aber sie können weder polizeiliche noch staatsanwaltliche Aufgaben übernehmen“, sagte ein Sprecher.

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