Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) haben im ersten Halbjahr ein deutliches Minus verbucht. Bis Ende Juni stand ein Defizit von 1,9 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am Freitag in Berlin mitteilte.
Dabei sei berücksichtigt worden, dass die Kassen in diesem Jahr pro Quartal rund zwei Milliarden Euro ihrer Reserven an den Gesundheitsfonds als Geldsammelstelle abführen. Für das erste Quartal bis Ende März hatten die 103 Kassen ein Defizit von 148 Millionen Euro ausgewiesen. Für das erste Halbjahr 2020 war noch ein Überschuss von rund 1,3 Milliarden Euro verzeichnet worden.
Minister Jens Spahn sagte, die Pandemie hat auch im ersten Halbjahr die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung geprägt. Trotzdem sei es gelungen, für 2021 die Zusatzbeitragssätze stabil und damit die Sozialabgaben unter 40 Prozent zu halten. Der CDU-Politiker betonte: „Das ist auch das gesetzlich festgelegte Ziel für 2022.“ Sobald im Oktober eine aktuelle Finanzprognose vorliege, werde geprüft, ob der bereits beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von sieben Milliarden Euro angepasst werden müsse.
Die Reserven der Kassen betrugen den Angaben zufolge Ende Juni rund 14,8 Milliarden Euro. Dies entspreche im Schnitt 0,6 Monatsausgaben, gesetzlich vorgesehen sei eine Mindestreserve der einzelnen Kassen von 0,2 Monatsausgaben. Im ersten Halbjahr standen Einnahmen von 138,4 Milliarden Euro Ausgaben von 140,3 Milliarden Euro gegenüber.
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