Hausarztverträge

Kassen holen Angebote ein

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Für die von Sommer an gesetzlich vorgeschriebenen Hausarztprogramme beginnt die heiße Phase. Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) steigt nun parallel zu den Verhandlungen mit dem Deutschen Hausärzteverband in Gespräche mit weiteren Anbietern ein. An die Adresse des Hausärzteverbands sagte der VDEK-Vorsitzende Thomas Ballast: „Wir beugen uns keinen Erpressungen.“ Im VDEK sind Vertreter von Techniker Krankenkasse, Barmer, DAK, KKH-Allianz und anderen Kassen zusammengeschlossen.

Rund ein Dutzend Ärztenetze und -gemeinschaften hätten Vorschläge gemacht. „Unmittelbar nach Ostern fangen wir an, mit ihnen zu sprechen“, sagte Ballast. Schwerpunktmäßig hätten sich Ärztenetze in Ost- und Norddeutschland gemeldet - „von Hessen und Niedersachsen aufwärts“. Die Verhandlungen mit dem Hausärzteverband liefen weiter.

Der VDEK warnte zudem jüngst vor jährlichen Zusatzzahlungen für alle Versicherten, wenn bundesweit Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung wie zwischen der AOK Bayern und dem dortigen Hausärzteverband geschlossen würden. Der Vertrag in Bayern bringt den Ärzten nach Ansicht des Verbands für das gleiche Leistungsspektrum lediglich mehr Honorar.

Die Wettbewerbszentrale hat gegen den Bayerischen Hausärzteverband vor dem Landgericht München derweil eine einstweilige Verfügung erwirkt - der Verband hatte in einem von ihm herausgegebenen Informationsschreiben zum Wechsel in die AOK geraten. Nach Schilderungen von betroffenen Patienten seien sie von einigen Hausärzten regelrecht zu einem Kassenwechsel gedrängt worden. Das Schreiben musste der bayerische Verband zurückziehen.

Der Abschluss von Hausarztverträgen ist den Kassen bis zum 30. Juni vorgeschrieben. Diese sollen Versicherten gegen eine freiwillige stärkere Bindung an ihren Doktor mehr Qualität bringen. Kritiker, darunter mehrere Bundesländer, warnen vor einer Monopolstellung des Hausärzteverbands durch das Gesetz.

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