Gesundheitsreform

Kassen hätten sich mehr gewünscht

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Die Krankenkassen hatten sich von der Gesundheitsreform der schwarz-gelben Koalition mehr erhofft. Die Bundesregierung bleibe mit ihren Einsparplänen deutlich hinter den Möglichkeiten zurück, teilte der GKV-Spitzenverband mit. „Insgesamt wäre mehr drin gewesen. Die Zusatzbelastungen der Versicherten könnten merklich geringer sein“, sagte Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Doris Pfeiffer.

Pfeiffer warf der Koalition vor, Ärzte und Krankenhäuser zu stark geschont zu haben. „Die Einnahmen der Ärzte und der Krankenhäuser sind so hoch wie noch nie. Daher wäre zumindest in diesen Bereichen eine echte Nullrunde angemessen gewesen.“ Allein in diesen beiden Bereichen wären laut Pfeiffer im kommenden Jahr Einsparungen in Höhe von jeweils zwei Milliarden Euro möglich gewesen.

„Es ist unverständlich, dass in diesen schwierigen Zeiten offensichtlich großer Wert darauf gelegt wurde, dass die Einnahmen der Ärzte wie seit Jahrzehnten auch im kommenden Jahr weiter steigen“, so Pfeiffer.

Der GKV-Spitzenverband hatte im Vorfeld zudem mehrfach gefordert, dass der Kassenabschlag für Apotheken wieder auf den alten Wert von 2,30 Euro angehoben werden müsse. Die Regierung will aber nach eigenen Angaben über die Umstellung der Großhandelsvergütung bei den Apotheken sparen. Der GKV-Spitzenverband wollte dies auf Nachfrage nicht kommentieren.

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