Hausarztversorgung

Kassen gegen Pflichtverträge

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Drei Monate vor der Verpflichtung aller Krankenkassen zum Abschluss von flächendeckenden Hausarztverträgen hat der Verband der Ersatzkassen (VDEK) vor Mehrkosten in Milliardenhöhe gewarnt. „Nach unseren Berechnungen sind das bis zu 4 Milliarden Euro. Das ist Geld, dass in keinem Haushalt vorgesehen ist und deshalb von den Versicherten zusätzlich aufgebracht werden muss“, sagte VDEK-Chef Thomas Ballast in der TV-Sendung „Report Mainz“ des Südwestrundfunk (SWR).

Die Zusatzbelastung käme jährlich auf die Beitragszahler zu, wenn bundesweit Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung wie zwischen der AOK Bayern und dem dortigen Hausärzteverband geschlossen würden, sagte VDEK-Sprecherin Michaela Gottfried. Der Vertrag in Bayern bringt den Ärzten nach Ansicht des Verbands mehr Honorar für die gleiche Leistung.

Laut Gesetz müssen die Krankenkassen bis Ende Juni Hausarztverträge abschließen. Der VDEK ist unzufrieden mit bisherigen Verhandlungen mit dem Deutschen Hausärzteverband. Es seien Angebote anderer Hausarztorganisationen eingegangen, die derzeit geprüft würden, teilte Gottfried mit. Der Ersatzkassenverband zeigte sich enttäuscht, dass eine Länderinitiative im Bundesrat gegen die Vertragspflicht scheiterte.

Der Verband vertritt unter anderem Techniker Krankenkasse, Barmer, Deutsche Angestellten-Krankenkasse und KKH-Allianz sowie weitere kleinere Kassen, die insgesamt mehr als 24 Millionen Versicherte auf sich vereinen.

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