Gesundheitsreform

Kassen fürchten Preiswettbewerb dpa, 08.07.2010 10:40 Uhr

Berlin - 

Deutschlands größte Krankenkasse, die Barmer GEK, sieht die neuen Beitragsregelungen problematisch. Weil Kostensteigerungen künftig komplett auf die Versicherten verlagert würden, drohe ein „ruinöser Preiswettbewerb“, der letztlich zulasten der Versicherten gehe, so Barmer-Chefin Birgit Fischer. Alle Krankenkassen würden sich bemühen, ohne einen Zusatzbeitrag auszukommen.

Nach den Plänen der Regierung wird der allgemeine Beitragssatz der Kassen von 14,9 auf 15,5 Prozent des Brutto-Monatseinkommens steigen. Außerdem dürfen die Krankenkassen Zusatzbeiträge in unbegrenzter Höhe erheben.

Unterdessen fordert der GKV-Spitzenverband höhere Steuerzuschüsse für Bezieher von Arbeitslosengeld II. Wenn die Zuweisungen an den tatsächlichen Ausgaben ausgerichtet würden, könnten die Kassen jährlich 4 bis 5 Milliarden Euro mehr einnehmen, sagte ein GKV-Sprecher.

Demnach beziehen rund 3 Millionen Mitglieder der Kassen Leistungen nach Hartz IV. Bislang erhielten die Kassen für jedes dieser Mitglieder eine Zuweisung von 126,05 Euro.„Kostendeckend wäre ein Betrag von etwa 260 Euro“, sagte der Sprecher.