Morbi-RSA

Kassen fordern BMG-Gutachten

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Die Kassen wollen die Wahrheit wissen über ihren Finanzausgleich: In einem Brief haben sich die Vorstände von sieben Krankenkassen an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gewandt. Darin fordern sie die Veröffentlichung eines Gutachtens zum morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), das das BMG seit mehreren Monaten zurückhält.

Der Morbi-RSA wurde 2009 eingeführt und beachtet bei der Verteilung von Geldern zwischen den Kassen nicht nur die demografischen Unterschiede bei den Versicherten, sondern auch 80 besonders kostenintensive Erkrankungen. Die Krankenkassen kritisieren jedoch, dass sich der Ausgleich an Durchschnittswerten orientiert und nicht zielgenau ist. So erhielten die Kassen für über 90-Jährige nur drei Viertel der entstehenden Kosten, für Krebspatienten sogar bis zu 50 Prozent zu wenig, erklärte der designierte AOK-Chef Jürgen Graalmann.

In dem Brief der Krankenkassen heißt es, das vom BMG in Auftrag gegebene Gutachten könne „erstmalig auf Basis empirischer Analysen belastbare Informationen liefern, ob es im Verfahren Fehlsteuerungen gibt“. Laut einem Bericht der Ärzte-Zeitung wird von Experten vermutet, das Gutachten sei noch nicht veröffentlicht, weil es nicht zu dem Ergebnis komme, dass der Morbi-RSA abgespeckt werden könne. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und FDP zum Ziel gemacht, dass der Morbi-RSA „auf das notwendige Maß reduziert“ wird.

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