Schätzerkreis

Kassen fehlen 4 Milliarden Euro

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Den Krankenkassen fehlen im kommenden Jahr voraussichtlich vier Milliarden Euro. Mit seiner Defizit-Prognose gab der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht die in der Branche erwartete Entwarnung. Zuletzt hatte das Gremium Anfang Oktober ein Defizit von rund 7,5 Milliarden Euro für 2010 prognostiziert. Die Bundesregierung will den Zuschuss aus Steuermitteln über bisherige Zusagen hinaus deshalb um 3,9 Milliarden auf 15,6 Milliarden Euro steigern.

Beitragseinnahmen von 171,1 Milliarden Euro stehen nach Angaben der Schätzer 2010 voraussichtlich Ausgaben von 174,3 Milliarden Euro gegenüber. Zu dieser Lücke von 3,2 Milliarden Euro kommt noch ein Betrag von 800 Millionen Euro, mit dem die Kassen eine Liquiditätsreserve aufbauen müssen. Der Geldstock ist eine Sicherheit für den Fall der Zahlungsunfähigkeit des Gesundheitsfonds. Mit Bundeszuschuss bleibt also eine Vier-Milliarden-Lücke übrig.

Für das laufende Jahr rechnet der Schätzerkreis mit einem etwas geringen Defizit als bisher erwartet. 2,1 Milliarden Euro müssen demnach voraussichtlich vom Bund per Darlehen ausgeglichen werden. Im Schätzerkreis sind Fachleute von Bundesgesundheitsministerium, Bundesversicherungsamt und vom GKV-Spitzenverband versammelt.

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