Bundesversicherungsamt

Kassen-Beitragssatz wird errechnet

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Vor der Berechnung des einheitlichen Beitragssatzes erwarten Experten eine Rekordhöhe von mindestens 15,5 Prozent. Klarheit über die Beiträge der rund 50 Millionen Kassen-Mitglieder im kommenden Jahr soll bis Mitte dieser Woche herrschen. Beim Bundesversicherungsamt (BVA) in Bonn kam ein Schätzerkreis mit Experten von Bundesgesundheitsministerium, BVA und Spitzenverband der Krankenversicherung zusammen.

Nach der Anhörung von sieben Sachverständigen zu Ausgaben und Einnahmen würden Vertreter der Kassen die Informationen am Dienstag bewerten, berichtete BVA-Sprecher Theo Eberenz. Am Mittwoch tage der Schätzerkreis offiziell. Er empfiehlt der Bundesregierung die Höhe für den erstmals einheitlichen Beitragssatz zum Start des Gesundheitsfonds 2009. Das Kabinett bringt den Einheitssatz per Rechtsverordnung in einer Sondersitzung am 7. Oktober auf den Weg.

Nach der Prognose des Gesundheitsökonomen Professor Dr. Jürgen Wasem wird der Satz zwischen 15,5 und 15,7 Prozent liegen. „Alles unter 15,5 Prozent käme mir sehr spanisch vor“, sagte Wasem dem „Tagesspiegel“. Florian Pfister vom Institut für Gesundheitsökonomik in München sagte der „Rhein-Zeitung“, er rechne mit einem „politischen Beitragssatz“ um die 15,5 Prozent. Die Bundesregierung werde versuchen, die Lohnnebenkosten mit einem moderaten Beitrag unter der 40-Prozent-Marke zu halten.

Wasem sagte, bisher sei die Regierung bei der Lohnentwicklung „verschiedentlich etwas optimistischer“ gewesen als die Schätzer. So könne es sein, dass die Politik der Expertenprognose nicht hundertprozentig folge. Der „Welt“ sagte Wasem, der Beitragssatz werde wohl über Jahre stabil blieben. Allerdings müssten sich die Versicherten mittelfristig über Zusatzbeiträge an den steigenden Kosten beteiligen. Der Durchschnittssatz liegt heute bei 14,92 Prozent inklusive Sonderbeitrags von 0,9 Prozent allein zulasten der Versicherten.

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