Der neue Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung hat die von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in Aussicht gestellte Erhöhung von Arzthonoraren kritisiert. Die Bezüge lägen im Durchschnitt bei 120.000 Euro im Jahr, das sei „kein schlechtes Einkommen“, sagte Verbandsvorsitzende Doris Pfeiffer. Die Ärzte sollten gut bezahlt werden, wenn sie gute Versorgung leisteten. Bei einer pauschalen Honoraranhebung befürchte sie aber, „dass sich an der Versorgung nichts ändert und dieses Geld verpufft“, sagte Pfeiffer mit Blick auf den für 2009 geplanten Gesundheitsfonds.
Sie wundere sich sehr, dass Ärzte über mangelnde Einnahmen durch die Kassen klagten, kritisierte Pfeiffer. Immerhin seien 90 Prozent der Deutschen gesetzlich krankenversichert und finanzierten damit die Basis des Gesundheitssystems. Die Einrichtung des von der großen Koalition beschlossenen Gesundheitsfonds bezeichnete Pfeiffer grundsätzlich als falsch. Ein einheitlicher Beitragssatz für alle gesetzlichen Kassen helfe niemandem. Sie gehe aber davon aus, dass die Vorbereitung des Fonds so weit gewährleistet sei, „dass das auch funktionieren wird“.
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