IKK Südwest

Kasse schaltet Engpass-Kummertelefon

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Berlin -

Die IKK Südwest hat eine Hotline für Apotheker und Versicherte eingerichtet: Die sollen sich dort bei Fragen zu Lieferengpässen beraten lassen können. Gleichzeitig stellt sich die IKK hinter das Gutachten des GKV-Spitzenverbandes, das keine Zusammenhänge zwischen Engpässen und Rabattverträgen sieht.

Der IKK scheint die Engpassproblematik erst seit kurzem bekannt zu sein: „Seit Ende letzten Jahres kommt es zu Lieferengpässen von Arzneimitteln in den deutschen Apotheken“, schreibt die Kasse in der Ankündigung zu ihrem neuen Service. Das Fairer Kassenwettbewerb-Gesetz (GKV-FKG) soll nun seit Februar einige Erleichterungen für Patienten bringen: Sollte es zu Lieferschwierigkeiten bei bestimmten preisgünstigen Medikamenten kommen, können Apotheken dem Gesetz zufolge auch die teureren Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff ausgeben, der Patient zahlt dafür nichts. Die Kosten muss künftig die Krankenkasse übernehmen.

Die IKK begrüßt diese Neuregelung nach eigenen Angaben und will mit der Hotline einen Mehrwert für die Patienten schaffen. „Die Hotline soll schnell und einfach Abhilfe bei Unklarheiten schaffen. Handlungssicherheit steht dabei für uns an erster Stelle – auch in Bezug auf weitere prognostizierte Produktionsausfälle durch den Coronavirus in China“, sagt Heike Hohmann, Referatsleiterin Arzneimittel bei der IKK Südwest.

Hohmann sieht aber auch die Hersteller in der Pflicht: „Besonders mehr Transparenz von Seiten der Pharmaunternehmen ist dringend notwendig. Meldepflichten, Vorgaben zur Lagerhaltung von Arzneimitteln und der Expertenbeirat im Bundesinstitut für Arzneimittel sind hier wichtige Schritte im neuen Gesetz.“ Tatsächlich können Pharmafirmen können künftig verpflichtet werden, über ihre Bestände und die Produktion bestimmter Arzneimittel zu informieren. Bei Engpässen können die Behörden anordnen, dass die Firmen oder Großhändler mehr dieser Präparate auf Vorrat lagern. Das Gesetz soll Ende März in Kraft treten und bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrats.

Mehrere andere Krankenkassen haben in letzter zeit ebenfalls Hotlines eingerichtet, um Patienten zu informieren, die entweder wegen der aktuellen Coronavirus-Epidemie, Lieferengspässen oder Skandalen im Gesundheitswesen verunsichert sind. Um der Verunsicherung entgegenzuwirken schalten mehrere Krankenkassen Beratungshotlines: Bei der Barmer stehen die Medizinexperten rund um die Uhr zur Verfügung. Sie geben unter anderem Informationen zum Schutz und der Erkennung von Verdachtsfällen. Am 31. Januar wird durch die DAK ebenfalls eine Beratungshotline geschaltet: Erreichbar sein wird diese Hotline zwischen 8 und 20 Uhr, Ärzte und Hygienefachwirte stehen dann telefonisch kostenlos zur Verfügung. Den Dienst in Anspruch nehmen können nicht nur die Kunden der jeweiligen Krankenkasse – sondern Teilnehmer aller Krankenkassen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat wegen des Coronavirus eine Hotline eingerichtet, die auf große Nachfrage zu stoßen scheint. Momentan gehen täglich mehr als 500 Anrufe ein, wie ein Sprecher des Gesundheitsministerium in München am Donnerstag mitteilte.

Darüber hinaus hat die DAK seit diesem Monat auch eine Hotline für Patienten, die wegen des Skandals um Zytoservice verunsichert sind: Die Hotline richte sich an alle DAK-Versicherte und nicht nur die: „Betroffene, die Probleme bei ihrer Versorgung befürchten, können sich ebenso an den Telefonservice wenden wie Angehörige oder solche, die sich momentan in einer Krebstherapie befinden.“

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