GKV-Ausgaben

Kasse: Abspecken bei Verwaltung

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Krankenkassen können bei ihrer Verwaltung jährlich rund 1,4 Milliarden Euro einsparen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsförderung (RWI) im Auftrag der Direktkrankenkasse BIG direct gesund durchgeführt hat.

2008 wurden demnach in der GKV pro Jahr 10,5 Milliarden Euro für Verwaltung ausgegeben. Pro Versichertem gaben die Kassen brutto - also inklusive Erstattungen anderer Sozialversicherungsträger - rund 150 Euro aus. Die höchsten Ausgaben hatten die AOKen mit durchschnittlich 161 Euro, am günstigsten war die Verwaltung der Arbeiter-Ersatzkassen (110 Euro).

Aufgrund unterschiedlicher Fixkosten könnten nicht alle Kassen ihre Verwaltungskosten auf das niedrigste Niveau absenken, erklärte Dr. Boris Augurzky, Leiter des RWI-Kompetenzbereichs Gesundheit. Auch der Morbiditätseffekt müsse berücksichtigt werden. Nach Ansicht des RWI können die Kassen deshalb die Kosten auf 130 Euro pro Versichertem und Jahr senken.

Sparen lässt sich laut BIG zum Beispiel durch flachere Hierarchien, kurze Entscheidungswege und eine vermehrte Digitalisierung der Verwaltung. Zudem könnten Geschäftsstellen vermehrt durch Online- und Telefonservice ersetzt werden, sagte Frank Neumann, Vorstandsvorsitzender der BIG. Schließlich seien die einzelnen Spitzenverbände mit der Einrichtung des GKV-Spitzenverbandes überflüssig geworden.

„Mit der Studie wollen wir die Spardebatte versachlichen“, sagte Neumann. Seine eigene Kasse freilich, die auf die Beteiligung der Versicherten via Internet setzt, kommt bei dem Vergleich gut weg: Die BIG-Verwaltungsausgaben betragen pro Versichertem und Jahr 105 Euro und unterschreiten damit locker die RWI-Zielmarke.

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