Die Europäische Kommission hat gegen den französischen Pharmahersteller Les Laboratoires Servier ein formales Kartellverfahren eingeleitet. Der Konzern soll selbst und durch Vereinbarungen mit diversen Generikaherstellern die Markteinführung von Generika mit dem ursprünglich von Servier entwickelten ACE-Hemmer Perindopril erschwert haben.
Dem Konzern wird vorgeworfen, gegen das Verbot wettbewerbsbeschränkender Verhaltensweisen verstoßen sowie seine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich ausgenutzt zu haben. Die Kommission war nach eigenen Angaben durch Razzien bei Pharmakonzernen in verschiedenen Mitgliedstaaten im November 2008 auf den Fall aufmerksam geworden.
Laut EU-Kommission soll auch gegen Teva, den slowenische Generikahersteller Krka, das indische Unternehmen Lupin, die Mylan-Tochter Matrix Laboratories sowie den zu Unichem gehörenden Hersteller Niche Generics ermittelt werden. Sie stehen den Angaben zufolge im Verdacht, möglicherweise wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen mit Servier getroffen zu haben.
Die Einleitung eines kartellrechtlichen Verfahrens bedeute nicht, dass schlüssige Beweise für Zuwiderhandlungen vorlägen, teilte die Kommission mit. Der Fall werde nun aber vorrangig behandelt.
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