Versandhandel

Kartellamtschef attackiert Apotheker

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Der Präsident des Bundeskartellamtes, Dr. Bernhard Heitzer, ist gegen ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Auch Pick-up-Stellen in Drogeriemärkten sind aus Heitzers Sicht in Ordnung. Den Apothekern warf er vor, aus Eigeninteresse gegen alternative Vertriebskanäle Sturm zu laufen: „Wir sind der Auffassung, dass die Argumente der Apotheken - Arzneimittelsicherheit und Schutz der Patienten - nur vorgeschoben sind und wohl eher dem Schutz des eigenen Geschäftes dienen“, sagte Heitzer bei der Jahresversammlung des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller.

Die Patienten sollten selbst entscheiden können, wo sie ihr Rezept einlösen: „Ob nun mit Beratung und vermutlich dann etwas teurer in der Apotheke, oder preiswerter per Versandhandel oder an der Abholstation, wenn es sich zum Beispiel um einen Wiederholungskauf handelt“, meinte Heitzer. Für die Apotheker sei die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes im Fall dm „zu viel des Guten“ gewesen.

Heitzer kündigte zudem an, den Herstellern und Apothekern bei der Preisgestaltung im OTC-Markt auch künftig auf die Finger zu schauen. Erst Ende Mai hatte das Bundeskartellamt gegen Bayer Vital ein Bußgeld in Höhe von 10 Millionen Euro verhängt. Das Unternehmen habe mit zahlreichen Apotheken Zielvereinbarungen über OTC-Preise abgeschlossen.

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