Das FDP-Karussell dreht sich, dass einem schwindelig wird. Während der designierte FDP-Chef Dr. Philipp Rösler die Parteispitze neu ordnet, steht auch im Bundesgesundheitsministerium ein personeller Umbau an. Die Hausleitung wird nach dem liberalen Postengeschacher neu aufgestellt: Rösler rückt ab, Bahr auf, Flach ein. Mit seinem Chef wechselt auch Staatssekretär Stefan Kapferer ins Wirtschaftsministerium (BMWi), wo er den ehemaligen Präsidenten des Bundeskartellamts, Dr. Bernhard Heitzer, ablösen könnte.

Bereits nachdem sich Rösler als Vizekanzler zur Verfügung gestellt hatte, war klar geworden, dass sich Kapferer als dessen engster Vertrauter auf mehr Arbeit würde einstellen müssen: Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) sollte Kapferer Aufgaben übernehmen, die aus Röslers neuem Amt resultieren: Dazu gehören Abstimmungen mit dem Kanzleramt sowie die Koordination der FDP-geführten Ministerien im Bund sowie der Landesregierungen mit FDP-Beteiligung.

Da der Wechsel Kapferers aber noch nicht offziell bestätigt ist, ist noch unklar, wen er im BMWi ablöst. Derzeit gibt es drei verbeamtete Staatssekretäre; denkbar wäre, dass Heitzer geht. Wie Kapferer ist Heitzer FDP-Mitglied; im Gegensatz zu seinen Kollegen war er erst mit dem heutigen Ressort- und künftigen Fraktionschef Rainer Brüderle ins Ministerium gekommen. Andererseits könnte die FDP Heitzer im BMWi halten - und damit zur zweiten rechten Hand von Rösler machen.