Kanzleramtsminister Helge Braun begrüßt die Aufhebung der Priorisierung beim Astrazeneca-Impfstoff in Hausarztpraxen in mehreren Bundesländern. „Wenn dadurch, dass man die Priorisierung fallen lässt, jetzt in den Hausarztpraxen Astrazeneca schneller verimpft wird, dann ist das sehr, sehr gut“, sagte der CDU-Politiker der Augsburger Allgemeinen. „Das ist ein guter und sicherer Impfstoff.“
Man müsse einmal mit demjenigen, der sich impfen lassen wolle, darüber reden, ob er eine besondere Thromboseneigung habe, sagte Braun. „In so einem Fall würde man das nicht empfehlen, aber ansonsten kann der Arzt entscheiden. Das begrüße ich.“
Nach der Priorisierungsaufhebung in mehreren Bundesländern appellierte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, an die Patienten, wenn möglich eine Mail zu schreiben. „Wenn die Telefonleitungen dauerbelegt sind, dann ist damit niemandem geholfen“, sagte Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Mit Blick auf Bedenken gegenüber Astrazeneca, sagte Braun: „Gerade weil die Medizin so gewissenhaft ist und auch kleine Risiken versucht zu minimieren, nehmen viele Menschen Risiken deutlich größer wahr.“ Es sei die Aufgabe von Ärzten, das Risikoverhältnis zu erklären und deutlich zu machen, dass Impfstoffe, die in Europa zugelassen sind, ein sehr hohes Sicherheitsniveau haben.
In Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurde der Impfstoff von Astrazeneca in dieser Woche für alle Altersgruppen freigegeben. Für Menschen unter 60 Jahren soll die Impfung aber nur nach einer ausführlichen Beratung erfolgen.
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