Kammerwahl Nordrhein: Nur jede:r Dritte hat gewählt Laura Schulz, 25.06.2024 16:18 Uhr
Die bisherige Standesvertretung durch die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) wurde bestätigt: Bei der Stimmenauszählung der Wahl, die bis zum 20. Juni lief, zeigte sich eine absolute Mehrheit für die „Initiative Nordrhein“. Ihr gehört auch der amtierende Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann an. Die zweite Fraktion im Vorstand, die „Liste der Erfahrung“, konnte mehr als ein Viertel der Stimmen holen. Zusammen kommen sie auf 86 Prozent. Einziger Wermutstropfen: Die erhofft hohe Wahlbeteiligung blieb aus.
2329 der insgesamt 3824 abgegebenen gültigen Stimmen und damit knapp 61 Prozent konnte sich die „Initiative Nordrhein“ sichern. Auf dem zweiten Platz wurde die Liste der derzeitigen Vizepräsidentin Kathrin Luboldt bestätigt. Die beiden Listen bilden seit der letzten Kammerwahl 2019 eine Koalition; für diese gebe es nun „starke Rückendeckung für die kommenden fünf Jahre“. Zulegen konnte jedoch die dritte Liste in Nordrhein: Knapp 14 Prozent der Stimmen entfielen für die „Schweigende M(ehrheit) ist die Basis“.
Bei der Wahlbeteiligung verfehlte man das angestrebte Ziel: Nur etwa jede:r dritte Approbierte nutzte sein Recht bei der Briefwahl. „Wir haben im Vorfeld viel getan, um für die Wahl zu werben – mit Videobotschaften, Flyern in Großhandelskisten und etlichen Postings auf Social-Media-Kanälen. Dennoch konnten wir offenbar nicht so viele Kolleginnen und Kollegen überzeugen, ein Kreuzchen zu machen, wie noch 2019“, so AKNR-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Derix. Trotzdem vertritt das Wahlergebnis die über 12.000 Kammerangehörigen, die in öffentlichen Apotheken, Krankenhäusern, Wissenschaft, Industrie und Verwaltung oder bei der Bundeswehr tätig sind.
„Insgesamt kann man sagen, dass dieses Ergebnis eine klare Bestätigung für die geleistete Arbeit des Ehrenamtes ist“, erklärte Derix weiter. „In sehr schwierigen Zeiten – in denen sich der Berufsstand mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert sieht, mit Wind, der einem auch und gerade aus dem Bundesgesundheitsministerium stark ins Gesicht weht – deutet alles auf Kontinuität und Stabilität hin.“
Und so wird die Sitzverteilung voraussichtlich in der nächsten Kammerversammlung aussehen: Die „Initiative Nordrhein“ bekommt 74 Sitze, also 9 mehr. Die „Liste der Erfahrung“ erhält 31 Sitze, und damit 10 mehr. Die „Schweigende M(ehrheit)“ kommt nun auf 16 Sitze, 4 mehr als bisher. Ein aussagekräftiger Vergleich zu den Ergebnissen der Kammerwahl 2019 sei aber kaum möglich, da es zu Fusionen und Veränderungen bei den Listen kam, zudem gibt es mehr Plätze.