Kammerwahl: Funke zieht zurück Patrick Hollstein, 15.01.2025 10:53 Uhr
In Hessen läuft zur Stunde die Wahl der neuen Kammerpräsidentin. Amtsinhaberin Ursula Funke verzichtet auf eine erneute Kandidatur.
Dr. Schamim Eckert hatte bei der Wahl im Dezember mit Liste 7 die meisten Stimmen geholt und konnte sich für ihre Kandidatur zuletzt zusätzlich zu Liste 6 auch die Unterstützung der Listen 2 und 3 sichern.
Angesichts dieser Entwicklungen hat Funke mit Liste 1 offenbar klein beigegeben, sie hat aber Dr. Christian Ude von Liste 4 nominiert. Er tritt ebenfalls mit dem Versprechen an, die Kammer zu reformieren.
Die Delegiertenversammlung läuft seit 10 Uhr.
Liste 7 war im September unter dem Motto „Team Neustart – Auswechseln, Aufbruch, Aufschwung zusammen“ angetreten. Hier haben sich zahlreiche prominente Kolleginnen und Kollegen aus dem Umfeld des Hessischen Apothekerverbands (HAV) versammelt, um Eckert zur neuen Kammerpräsidentin zu machen. Die Liste sieht sich als konsequente Fortsetzung des „Hessischen Wegs“, wie sie das Engagement rund um die Protestaktionen des HAV bezeichnet.
Die Gruppe war mit offener Kritik an der bisherigen Arbeit der Kammer in den Wahlkampf gegangen und dem Versprechen, eine Standesvertretung für alle Inhaber und Angestellten zu schaffen.
Mit 835 Stimmen (29,9 Prozent) hatte Liste 7 neun Sitze in der Delegiertenversammlung geholt. Liste 1 kam auf 569 Stimmen (20,3 Prozent) und damit sechs Sitze. Liste 6 holte 402 Stimmen (14,4 Prozent) und damit vier Stimmen, genauso wie Liste 5 (360 Stimmen, 12,9 Prozent). 244 Stimmen holte Liste 4, 212 Stimmen gingen an Liste 2. Beide erhielten damit je zwei Plätze. Liste 3 kam auf 175 Stimmen (6,2 Prozent) und einen Platz.
Rund 7000 Kammermitglieder konnten vom 26. November bis 5. Dezember an der Briefwahl teilnehmen. 2797 Stimmen wurden am Ende ausgezählt und damit deutlich mehr als bei der letzten Wahl vor fünf Jahren, als die Wahlbeteiligung gerade einmal bei 33 Prozent lag (2300 Stimmen).
Die Wahl war auch deswegen so spannend, weil sie das Geschehen auf Bundesebene prägen könnte. Während Funke klar auf Abda-Linie war, trat insbesondere die neue Liste 7 für Veränderungen in der Standesvertretung an – erst bei der Kammer, dann aber auch in der Berufspolitik insgesamt.