Nordrhein

Kammer: Dynamisierung statt Nullretax

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Berlin -

Die Apotheker in Nordrhein fordern eine Dynamisierung ihres Honorars und ein Ende der Nullretaxationen. Bei der gestrigen Kammerversammlung wurden zwei entsprechende Resolutionen verabschiedet. Ansonsten stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Projekte zum Medikationsmanagement, ATHINA und ARMIN.

Honorarforderungen sind normalerweise das Terrain der Apothekerverbände. Doch die Kammer hat sich dem Thema von ihrer Seite genähert. Eine sachgerechte Vergütung ist laut Resolution „notwendige Voraussetzung zur Sicherstellung des Versorgungsauftrages“. Kammerpräsident Lutz Engelen hatte in seinem Lagebericht ebenfalls wiederholt die wirtschaftliche Situation der Apotheken angesprochen.

Laut der Resolution entspricht die derzeitige Vergütung der apothekerlichen Leistung bei der Versorgung von gesetzlich Versicherten nicht dem betrieblichen Aufwand. Die Kammerversammlung sieht darin einen Verstoß gegen Grundrechte.

„Die Delegierten der Kammerversammlung der Apothekerkammer Nordrhein fordern den Gesetzgeber mit Nachdruck auf, durch Anpassung und Dynamisierung der Arzneimittelpreisverordnung einen Ausgleich zu schaffen und entsprechend Artikel 14 Grundgesetz Kostendeckung herzustellen“, heißt es in der Resolution.

Mit der zweiten Resolution zum Thema Nullretax schloss sich die Kammer einem Vorstoß des Apothekerverbands Nordrhein an – eine Resolution zur Resolution quasi: „Das Retaxationsgebahren der Krankenkassen gefährdet die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten. Die Delegierten der Kammerversammlung schließen sich einstimmig der Resolution der 98. Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Nordrhein an und fordern den Gesetzgeber auf, durch eine Gesetzesänderung die Möglichkeit von Null-Retaxationen einzuschränken“, so der Wortlaut.

Ein Schwerpunktthema bei der Kammerversammlung war das Arzneimittelmanagement. Das Projekt ATHINA zum Medikationscheck soll fortgesetzt und intensiviert werden. Die Apothekerkammer Niedersachsen hat das Modell zwischenzeitlich ebenfalls eingeführt. Außerdem soll ein regelmäßiger Austausch mit den Verantwortlichen der Arzneimittelinitiative Sachsen/Thüringen (ARMIN) erfolgen. Die Projekte sollen fachlich auf einer Linie bleiben, heißt es bei der Kammer.

Hitzige Debatten gab es Teilnehmern zufolge bei der Kammerversammlung nicht. Die Stimmung sei aber im Vorfeld der Wahl etwas angespannt gewesen: Bis zum 26. Juni können die Apotheker in Nordrhein 121 neue Delegierte für die Kammerversammlung wählen. Die Wahl verspricht Spannung, da sich die Listen zum Teil neu formiert haben.

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