Saarland

Kammer übernimmt Apothekenüberwachung

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Berlin -

Die Saarländische Apothekerkammer soll ab dem kommenden Jahr eine Reihe staatlicher Aufgaben übernehmen. In einem ersten Schritt soll die Überwachung der zwölf Rezeptsammelstellen des Landes aus dem Ministerium ausgegliedert werden. Ab 2014 soll die komplette Apothekenüberwachung von der Kammer koordiniert werden. Die Mehrkosten dafür sollen nicht durch höhere Mitgliederbeiträge refinanziert werden – das Gesundheitsministerium hat Zuschüsse angekündigt.

Bislang sind nur zwei Kammern mit staatlichen Aufgaben betraut: In Niedersachsen hat die Kammer den kompletten Versorgungs- und Überwachungsauftrag. Auch in Sachsen-Anhalt darf die Standesorganisation Apotheken überprüfen. Ausgeschlossen sind allerdings klinikversorgende Apotheken und Herstellbetriebe.

Grund für die Umstellungen im Saarland sind Einsparungen: Die Landesregierung hat beschlossen, im öffentlichen Dienst 2400 Stellen zu streichen. Immer mehr Aufgaben der Behörden sollen daher ausgegliedert werden.

Die genaue Ausgestaltung der Apothekenüberwachung durch die Kammer ist noch nicht abgeschlossen. Fest steht nur, dass die Kammer sowohl für Apothekenrevisionen als auch für Eröffnungen neuer Apotheken zuständig sein soll. Die ehrenamtlichen Pharmazieräte des Landes sollen künftig von der Kammer beauftragt werden.

Für die Mehrarbeit wird im Apothekerhaus ein neuer Mitarbeiter benötigt. „Der Aufwand bleibt aber budgetneutral“, verspricht Geschäftsführer Carsten Wohlfeil. Weil auch Angestellte Kammerbeiträge zahlten, dürfe die Überwachung nicht durch Beiträge refinanziert werden. Auch das Ministerium habe dem zugestimmt und eine Zuschuss in Aussicht gestellt. Außerdem sollen die Revisionsgebühren zur Deckung der Kosten beitragen.

Bei der gestrigen Kammerversammlung begrüßte Präsident Manfred Saar die neuen Aufgaben: „Tatsächlich würde die Kammer durch die Übernahme dieser Aufgabe politisch deutlich aufgewertet, was aus meiner Sicht positiv zu sehen ist.“

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