Kammer senkt Beiträge Benjamin Rohrer, 22.11.2012 11:59 Uhr
Die Apotheker in Schleswig-Holstein müssen im kommenden Jahr geringere Kammerbeiträge zahlen. Die Kammerversammlung hat beschlossen, die Beiträge für Selbstständige und Angestellte um durchschnittlich 8 Prozent abzusenken. „Wir gehen damit auf die wirtschaftliche Schieflage der Apotheken ein“, erklärte Geschäftsführer Frank Jaschkoswki. Verabschiedet wurde zudem eine Resolution zum Kassenabschlag.
In Schleswig-Holstein zahlen Inhaber, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte einen festen Beitrag: Selbstständige Apotheker zahlen jährlich 1654 Euro; wer weniger als 900.000 Euro umsetzt, kann eine Ermäßigung beantragen. Ab Januar sollen Inhaber 100 Euro weniger entrichten.
Vollzeitbeschäftigte zahlen derzeit einen Jahresbeitrag von 192 Euro, der Betrag sinkt auf 176 Euro. Teilzeitmitarbeiter überweisen derzeit 96 Euro, bald sind es nur noch 88 Euro.
Damit die wirtschaftliche Lage bald wieder besser wird, haben die Apotheker außerdem eine Resolution zum Kassenabschlag verabschiedet: „Die Kammerversammlung missbilligt das Verhalten des GKV-Spitzenverbandes zum Apothekenabschlag ausdrücklich und fordert die Kassenvertreter auf, umgehend in einen konstruktiven Dialog einzutreten“, heißt es darin. Die Apotheken leisteten nicht vergütete Mehrarbeit, um hohe Summen als Rabatte der Pharmaindustrie für die Kassen einzufahren. Zur gleichen Zeit gerieten die Apotheken immer mehr in die wirtschaftliche Schieflage.
Die Kassen sollten daher mit einem „partnerschaftlichen Angebot für eine Absenkung des Kassenabschlages“ zurück an den Verhandlungstisch kommen. „Ein Kassenabschlag in Höhe von 2,05 pro Arzneimittel war ausdrücklich als zeitlich begrenztes Sonderopfer angekündigt worden.“