Kammerzwang

Kammer fragt zur Pflichtmitgliedschaft APOTHEKE ADHOC, 23.07.2012 13:42 Uhr

Berlin - 

Immer wieder beschweren sich Apotheker über den Kammerzwang. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) wollte es genau wissen und hat ihre Mitglieder dazu befragt: 28 Prozent der Apotheker antworteten, auch dann „auf jeden Fall“ Mitglied werden zu wollen, wenn die Mitgliedschaft freiwillig wäre. Weitere 54 Prozent bezeichneten einen freiwilligen Beitritt als „wahrscheinlich“. 14 Prozent gaben an, der AKWL in diesem Fall „wahrscheinlich nicht“ beizutreten. 4 Prozent sagten aus, „auf keinen Fall“ beitreten zu wollen.

 

In der Befragung fragte die AKWL auch nach der Zufriedenheit mit der Kammer: Demnach sind 7 Prozent der Befragten „absolut zufrieden“ mit der AKWL. Weitere 39 Prozent bezeichneten sich als „sehr zufrieden“, 41 Prozent gaben an, „eher zufrieden“ zu sein. 14 Prozent der Kammermitglieder sagten, dass sie unzufrieden mit der AKWL seien. Weitere Auswahlmöglichkeiten gab es jedoch nicht.

Nachholbedarf bescheinigten die Mitglieder der Kammer in Sachen Informationspolitik: 45 Prozent der Befragten wissen nicht, wer in der AKWL ihre Ansprechpartner sind. Die Kammer will daher ihre Homepage umbauen, die zuständigen Personen würden in den einzelnen Abteilungen deutlicher präsentiert. Insgesamt nutzt jedes fünfte Mitglied das Informations- Beratungs- und Serviceangebot der AKWL mindestens ein Mal pro Woche.

Mit der Umstellung des Notdienstes in Westfalen-Lippe sind die Apotheker allerdings zufrieden: 72 Prozent gaben an, „sehr“ oder „eher“ zufrieden zu sein, die Informationen der Kammer zu dem Thema bezeichneten 85 Prozent als „gut“. Zum Jahreswechsel waren die 95 bisher voneinander unabhängigen Notdienstkreise in ein Gesamtnetz überführt worden.

Die Befragung war gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung (IfH) durchgeführt worden. Zwischen dem 9. Mai und dem 1. Juni hatten sich knapp 1000 Mitglieder beteiligt, das entspricht einem Rücklauf von 14 Prozent. Die Kammer will die Befragung nun regelmäßig alle zwei Jahre wiederholen. Nur so könne die Vergleichbarkeit der Ergebnisse hergestellt und die Mitglieder in den Optimierungsprozess eingebunden werden.