Porträt

Kämpferin für Frauenrechte René Stüwe, 24.04.2009 19:02 Uhr

Berlin - 

Mit ihrem Vorschlag, orale Kontrazeptiva für bedürftige Frauen außerhalb der Apotheken abzugeben, hat die SPD-Bundestagsfraktion nicht nur bei den Pharmazeuten Stürme der Entrüstung ausgelöst. Der Antrag geht maßgeblich auf die Abgeordnete Elke Ferner zurück, die seit 2004 Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) ist: „Ziel muss es sein, Frauen in allen Lebensbereichen und in unterschiedlichsten Lebenssituationen zu fördern und ihre Interessen zu vertreten“, schreibt Ferner auf ihrer Homepage.

Die Saarbrückerin, die 1983 in die SPD eintritt, startet Mitte der 1980er-Jahre in der saarländischen Kommunalpolitik. Zu dieser Zeit engagiert sich Ferner bereits in der ASF Saarbrücken, deren Vorsitzende sie von 1991 bis 1999 ist.

Vom Saarland aus macht die gelernte EDV-Kauffrau Karriere in der Bundespolitik: Ferner zieht 1990 erstmalig in den Bundestag ein und engagiert sich zunächst nicht in der Sozial-, sondern in der Verkehrspolitik: Von 1994 bis 1998 macht sie als verkehrspolitische Sprecherin ihrer Fraktion Oppositionspolitik. 1997 rückt sie zudem in den Vorstand der saarländischen SPD auf, der sie 2003 zur stellvertretenden Vorsitzenden ernennt.

Nach dem rot-grünen Wahlsieg von 1998 steigt sie zur beamteten Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium auf, muss jedoch nach zwei Jahren ihren Sessel wieder räumen. Der Grund: Im November 2000 tritt der damalige Verkehrsminister Reinhard Klimmt aufgrund eines gegen ihn verhängten Strafbefehls zurück. Sein Nachfolger Kurt Bodewig enthebt die damalige Staatssekretärin vorzeitig von ihren Pflichten im Ministerium.

Von diesem Karriereknick erholt sich die sozialdemokratische Verkehrsexpertin und Frauenpolitikerin jedoch recht schnell: 2002 kehrt sich in den Bundestag zurück und wird 2005 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. Sie ist unter anderem Mitglied in den Ausschüssen Gesundheit sowie Arbeit und Soziales. Außerdem gehört sie dem Vorstand der Parlamentarischen Linken der SPD an. Von 2005 bis 2007 gibt Ferner an der Seite von Matthias Platzeck und Kurt Beck ein kurzes Zwischenspiel als stellvertretende Parteivorsitzende.

Auch außerhalb des Parlaments engagiert sich Ferner für Sozial- und Frauenpolitik: Sie ist unter anderem Mitglied bei Pro Familia, ver.di, der Arbeiterwohlfahrt, dem Verein für Frauenkultur und Frauenbildung und dem Verein gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen. Ferner ist seit 1979 verheiratet und lebt mit ihrem Mann in Saarbrücken.